Herbert Kickl:
Vom Strippenzieher zum Schauspieler






”Sicherheitsverwahrung. ASYLWERBER: KICKL LEGT NACH. Innenminister Herbert Kickl fordert nach der Bluttat von Dornbirn härtere Maßnahmen gegen kriminelle Flüchtlinge und bringt eine so genannte ’Sicherheitsverwahrung für gefährliche Asylwerber ins Spiel. Ein Papier dazu wurde im Ministerium ausgearbeitet. Kickl braucht für sein Vorhaben allerdings eine Verfassungsänderung - also eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Und dabei werden wir dann sehen, wer für die Verbesserung der Sicherheit der Österreicher stimmen wird.’ Dass die Regierung nach Fällen wie in Dornbirn handeln müsse, sei laut Kickl für jeden vernünftigen Menschen klar.” KRONEN ZEITUNG 15. Februar 2019

”rot-weiß-rot sei das gewollte
und ich meine das rot wird flüssig
das weiß wird verunreinigt ...”
Die besorgte Bürgerin, Email 26/02/2019

Wieder ist unserem Innenminister eine “Lösung“ eingefallen. “Gefährliche Asylwerber“ sollen in “Sicherheitsverwahrung“ genommen, vergegenständlicht, deponiert, eingelagert, bis zu einer allfälligen Abschiebung gefangen gehalten und von der Umwelt abgeschirmt werden. Ich kann Anton Pelinka nur beipflichten, wenn er schreibt: “Der Strippenzieher Nummer eins in Österreich heißt derzeit Herbert Kickl. Der FPÖ-Innenminister bestimmt den Diskurs, er betreibt mit großem Erfolg das, was agenda setting heißt. Kickl schreibt das Drehbuch, er sorgt für das ständige Aufschaukeln von Emotionen. Kickl gibt den Ton vor - und alle tanzen nach seiner Pfeife, auch seine Kritiker. In diesem Sinn sind Kickls Gegner zugleich seine Marionetten.” Die einzige Möglichkeit besteht also darin, Kickl als Schauspieler zu engagieren, warum nicht im Volkstheater, das ohnehin in der Krise steckt. Bleibt nur, eine angemessene Rolle, ein passendes Einpersonenstück zu finden.

Als erstes fiel mir Hitlers letzte Rundfunkansprache vom 30. Jänner 1945 ein. Hitler schwadroniert von einer “weltanschaulich klar gefestigten Volksgemeinschaft” und der “wehrmäßigen Sanierung des deutschen Volkskörpers”, beschwört das “Gespenst des asiatischen Bolschewismus”, die “innerasiatische Sturmflut”, die “jüdisch-internationale Weltverschwörung” oder den “jüdisch-asiatischen Bolschewismus”. Diese Rolle ist Kickl nicht zuzumuten. Ich fürchte, die Rede wäre ihm viel zu nahe und müsste einen schmerzhaften Punkt berühren. Auch möchte ich Kickl keineswegs billig in ein braunes Eck stellen, schon gar nicht an ein Publikum ausliefern, das sich ergötzen würde, wäre Kickl der Rolle nicht gewachsen, geriete er ins Stocken, ins Stottern, spräche er leise, wo Hitler drohend anhebt, etwa an jener Stelle, wo er auf die “Ehrlosen, die sich [in diesem Schicksalskampf] von ihrem Volkstum trennen”, zu sprechen kommt: “Wer ehrenhaft kämpft, kann damit das Leben für sich und seine Lieben retten. Wer der Nation aber feige oder charakterlos in den Rücken fällt, wird unter allen Umständen eines schimpflichen Todes sterben.”

Also doch ein unverfänglicherer, harmloserer Stoff. Auf jeden Fall böten sich Daniel Paul Schrebers “Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken” an, und zwar nicht deshalb, weil Elias Canetti in Schreber all das zu sehen meinte, was Hitlers Paranoia betraf, sondern ganz im Gegenteil, weil sich Schrebers “Denkwürdigkeiten” als einzigartiges Dokument eines Überwachten, Drangsalierten, in Akten Fixierten lesen lassen. Von der ersten bis zur letzten Seite sucht Schreber seine Würde zu behaupten und zu bewahren. Gewiss, deutschnationale Metaphorik war Schreber nicht fremd, aber fühlte er sich etwa von Katholiken oder Slawen bedrängt, dann war nicht das deutsche Volk, sondern er selbst, sein Ich, sein Körper gemeint. Keinesfalls war er von Vernichtungsbedürfnissen getrieben, vielmehr fürchtete er, und er hatte allen Grund, dies anzunehmen, seine eigene Vernichtung. Mochte er auch hin und wieder brüllen (“Brüllwunder”), an eine Masse war sein Brüllen, ganz im Gegensatz zu Hitler, nie gerichtet. Schreber brüllte in ein bodenloses Nichts. Da kam kein Echo zurück, welches als Verstärker eigener Befindlichkeiten dienen hätte können. Bei Schreber findet sich nicht eine einzige Zeile, in der er an niedere Instinkte appellieren würde. So schreibt denn der Psychoanalytiker Zvi Lothane, der sich eingehend mit Schreber beschäftigt hat: “Der arme, unschuldige Paul Schreber hat kein politisches Machtsystem beschrieben, sondern nur die Macht seiner Psychiater und des Entmündigungsgesetzes, wodurch er auf dem Sonnenstein gegen seinen erklärten Willen festgehalten wurde. Es gibt also keine Koinzidenz und die angebliche Paranoia eines Individuums hat keinen Erklärungswert für die Massenparanoia des Nationalsozialismus. Man mag nun Paul Schreber und seine ’Denkwürdigkeiten’ als schiere Verrücktheit ansehen, obwohl das nicht richtig ist, aber die Behauptung, Schreber habe ein politisches System zur Eroberung der Welt gehabt oder die Nazis seien seine unwissenden Schüler gewesen, ist noch wesentlich verrückter.”

Mehr missverstehen lassen sich die “Denkwürdigkeiten” nicht, als dies Canetti gemacht hat. Canettis Schreber hat mit dem wirklichen Schreber wenig gemein, mochte er ihn auch ausgiebig zitieren und aus einzelnen Bildern der “Denkwürdigkeiten” einen Paranoiker zuammenbasteln. Canetti sah nur Schrebers Wahn. Schreber sei zum Glück kein Dichter, so könne man ihm überallhin folgen und sei doch vor ihm geschützt. Er sah weder Schrebers Nöte, noch seine Leistungen. Das Weltgebäude, das sich Schreber errichtete, diente dem eigenen Überleben in einer Welt, die ihn zu einem Fall gemacht, ihn entmündigt, ihn seines Ehrgefühls beraubt hatte. Seine Wahnvorstellungen waren nicht einfach einem kranken Hirn entsprungen, tauchen sie doch erst nach seiner Unterbringung in der Leipziger Universitäts-Nervenklinik auf. Tatsächlich reflektieren sie, was ich an anderer Stelle ausführlicher belegen werde, unmittelbar seine Anstaltserfahrungen. Allein das ist als produktive Leistung zu betrachten. Mit Erfolg wandte er sich nach langen Jahren der Unterbringung gegen seine Entmündigung, deren Aufhebung durch die Richter am Oberlandesgericht Dresden heute als entscheidendes Datum in der Geschichte der Psychiatrie gesehen werden muss, also weit über Schreber hinaus Bedeutung erlangt hat. Sigmund Freud, der in seiner Schreber-Studie diesen in das Korsett seiner Libido-Theorie zwängte, sah Schrebers rechtlichen Erfolg als “Triumph”. Von Schreber hätte Canetti lernen können, dass Wahnvorstellungen mit all ihren Wahrnehmungsverzerrungen nicht einfach in die Person eingeschrieben, sondern stets auch Ausdruck ihres Umfeldes sind und sich einem Interaktionsgeschehen verdanken. Das gilt natürlich auch für Hitler. So verrückt sich die “Denkwürdigkeiten” lesen, so muss man doch die Interaktionstheorie anerkennen, die Schreber entwickelt hat. Er beschreibt die Anstalten, in denen er untergebracht war, denn auch als Beziehungsgefüge, in dem Wirklichkeit produziert wird. Schreber insistierte auf den gemachten Erfahrungen, wohl wissend, von anderen deshalb als tatsächlich verrückt betrachtet zu werden. Wie leicht lässt sich Menschen doch das absprechen, was ihnen angetan wurde. Und schließlich sah Canetti Schrebers Sprachbegabung nicht, auch nicht die Ironie, die immer wieder anklingt. Wer immer die “Denkwürdigkeiten” genau liest, muss anerkennen, dass Schreber hinsichtlich vieler Wahrnehmungen immer wieder Zweifel äußert. Mühelos lassen sie sich in ihrer Bedeutung neben Sigmund Freuds nur wenige Jahre zuvor erschienene “Traumdeutung” stellen. Mit Schreber wird man sich auch dann noch beschäftigen, wird Canetti in Vergessenheit geraten sein.

Die von Canetti behauptete Parallelität zwischen den Wahnvorstellungen Schrebers und jenen Hitlers ist alles andere als originär. Sie ist, Canetti verschweigt es, auf Arnold Zweig (1887-1968) zurückzuführen, der in seinem 1934 erschienenen Buch “Bilanz der deutschen Judenheit” den Versuch machte, den Aufstieg des Nationalsozialismus zu erklären und Hitlers Pathologie über Schrebers Pathologie deutete. Was nach Hitlers Machtergreifung durchaus Sinn machte, ließ sich 1960, als Canettis “Masse und Macht” erschien, so nicht mehr behaupten. Vor allem Canetti verdankt es sich, dass sich die Verknüpfung von Schreber mit Hitler bzw. dem Nationalsozialismus, später wurde auch Schrebers Vater Moritz Schreber mit einbezogen, durch die Rezeption der “Denkwürdigkeiten” zieht.

Um Schreber mit Kickl auf die Bühne zu bringen, müsste ich lange mit ihm daran arbeiten. Ich würde ihm zuhören, mir erzählen lassen, von seinem Aufwachsen, von Vater und Mutter, von ihren Glücksmomenten und Enttäuschungen. Schon allein etwas über seine Eltern und Großeltern in Erfahrung zu bringen, wäre ein Gewinn, legt sich doch über all das, sieht man von ganz wenigen FPÖ-Funktionären ab, ein grauer Nebel. Im Wikipedia-Eintrag zu Kickl ist zu lesen: “Herbert Kickl, aufgewachsen in einer unpolitischen Arbeiterfamilie, besuchte die Volksschule Radenthein. Nach der Matura am Bundesgymnasium Spittal an der Drau, das er gemeinsam mit der ehemaligen Bundessprecherin der Grünen Eva Glawischnig-Piesczek besuchte, leistete er von 1987 bis 1988 seinen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern als Einjährig-Freiwilliger. 1988 begann er an der Universität Wien Publizistik und Politikwissenschaft, ab 1989 Philosophie und Geschichte zu studieren ...” Man würde doch gerne mehr über die “unpolitische Arbeiterfamilie” und ihre Geschichte erfahren. Vom Himmel gefallen sind Kickls xenophobe Vorstellungen mit Sicherheit nicht.

Die “Sicherheitsverwahrung” oder “Sicherungshaft” lässt natürlich an die NS-Zeit denken, ist es doch nur ein kleiner Schritt zur “Schutzhaft”, die bekanntlich abertausende Menschen mit dem Leben bezahlten. Die “Sicherungshaft” ist ausbaufähig und wird von “gefährlichen Asylwerbern” auf andere Gruppen überschwappen, wie es kein weiter Schritt sein wird hin zu effektiveren Maßnahmen. Was mit der Internierung beginnt, kann, ein Blick in die Vergangenheit genügt, um das zu sehen, auf Ausmerzung hinauslaufen. Wäre Schreber 1941 noch auf dem Sonnenstein bei Pirna untergebracht gewesen, es wäre nicht bei der Zwangsunterbringung geblieben. Die Anstalt Sonnenstein bei Pirna diente während der NS-Zeit als Tötungsanstalt. Im Rahmen der “Aktion T4” wurden hier zwischen Juni 1940 und dem 1. September 1941 insgesamt 13.720 Menschen in einer Gaskammer ermordet. Im Sommer 1941 wurden zusätzlich mehr als tausend Häftlinge aus Konzentrationslagern im Rahmen der “Aktion 14f13” in Pirna-Sonnenstein getötet.

Die “Sicherheitsverwahrung”, so wird argumentiert, diene dem Schutz der Bevölkerung. Tatsächlich geht es darum, möglichst jeden Kontakt zwischen Asylwerbern und der Bevölkerung unmöglich zu machen. Und das gilt nicht nur für Jugendliche mit einem hohen Aggressionspotential, sondern für alle Asylwerber. Aus diesem Grund sollen Asylwerber keine Lehre machen dürfen und in eigenen und möglichst abgeschlossenen Zentren, im Niemandsland untergebracht werden. In der Begegnung mit Fremden werden xenophobe Behauptungen schnell brüchig. Trotz aller Missverständnisse und Konflikte können sich Freundschaften und Bindungen entwickeln. Was hinter Zäunen geschieht, das, so die Hoffnung, tangiere niemanden mehr. Und das steht auch zu befürchten. War es nicht auch in Mauthausen so, dachten doch die meisten Menschen, dort seien ohnehin nur Schwerverbrecher untergebracht, die zurecht interniert seien.

Ja, Schrebers Denkwürdigkeiten böten sich an, allein schon wegen der von ihm erwähnten “Aufschreibesysteme”, in denen das Geltung erlangt, was gegen die Betroffenen spricht. Wie jemand, der zwangsweise in einer Anstalt untergebracht wird, so können sich jene, die sich in “Sicherheitsverwahrung” befinden, nur falsch verhalten. Schreber böte viele Stichworte. Während seiner Zwangsunterbringung wurde der Senatspräsident a.D. von “Entschlussgedanken”, “Wunschgedanken”, “Hoffnungsgedanken” und “Befürchtungsgedanken” gequält. Solche Gedanken kennen alle Internierten, auch jene, die in einem “Ausreisezentrum” (auch so eine euphemistische Wortschöpfung wie etwa “Anlandeplattform”) auf die Abschiebung warten und einer ungewissen Zukunft entgegen sehen. Um sich nicht ganz zu verlieren, neigte Schreber dazu, sich selbst Schmerzen zuzufügen, ein Verhalten, welches auch in der Schubhaft oder in der angestrebten “Sicherheitsverwahrung” oft genug der Fall sein dürfte, worüber natürlich nichts berichtet würde, handelt es sich doch bei solchen Einrichtungen um exterritoriale Zonen, in denen Menschen - um in Kickls Sprache zu bleiben - “konzentriert” werden.

Und da wir uns in einem Theater befänden, drängte sich auch eine Unterhaltung über Sprache und Sprachregelungen auf - Schreber spricht von “Redensarten” -, finden doch manche von Kickls Redewendungen und Wortschöpfungen, die oft genug im Widerspruch zum Tatsächlichen stehen, ihren Niederschlag in den Medien, wo sie gleichsam “normalisiert” werden und somit Wirklichkeit schaffen: “Gesteigert wurde die Zahl der Außerlandesbringungen ...” Als ginge es um Nächtigungen, Produktionsgüter oder Exportartikel. “So wuchs auch die Zahl der Schubhaften von gut 4.600 auf 5.000. Charterflüge in Drittstaaten gab es 2018 immerhin 72 und damit 14 mehr als im Jahr davor. Neue Destinationen waren dabei Bangladesch, Bosnien und Aserbaidschan.” (NÖN, 24.1.2019) “Charterflüge” und “Destinationen” verbinden wir mit Urlaub und Auslandsreisen.

Im Dunkel des Probenraums könnten wir uns darüber unterhalten, auch über gewollte wie auch unbewusste Wahrnehmungsverzerrungen, ganz gleich, ob es sich um solche von Inhaftierten oder um die ihrer Aufseher oder die von Politikern handelt. Mauthausen würde mir auch einfallen, eine von vielen von Nationalsozialisten ausgedachten Einrichtungen, die Menschen zum Verschwinden bringen sollten und brachten. Mit Kickl würde ich mich gerne über die große Mauer in Mauthausen unterhalten. Ich müsste ihm wohl vieles erklären. Natürlich läge es mir fern, aus Kickl irgendwelche Geständnisse herauszulocken. Es sollte eben nur das, was in jeder Regiearbeit von Bedeutung ist, zur Sprache kommen, all das was zur Sprache drängt. Eine solche Unterhaltung wäre mit Kickl undenkbar, scheint er mir doch zu sehr einzementiert, eingemauert in seinem Denken, was nicht zuletzt dort offensichtlich wird, wo er leitende Funktionen mit Leuten besetzt, die alle mehr oder weniger ähnlich denken. Kickl ist weniger ein Strippenzieher als ein Getriebener. Er ist, um es im Sinne der Familiendynamik zu formulieren, ein Delegierter, dessen Lebensaufgabe darin besteht, alle Schuld und Scham zu tilgen.

Um nicht missverstanden zu werden: Abschiebungen lassen sich nicht vermeiden. “No nation - no border” erscheint mir eine reichlich naive Vorstellung. Gleichzeitig bin ich dezidiert gegen das Sortierprogramm, das Kickl vertritt, gegen die damit verbundenen Hygiene- und Heilsversprechen, gegen die Unterhöhlung rechtsstaatlicher Korrektive, gegen Ressentiments, gegen eine boulevardeske Politik (Kickl scheint in der KRONEN ZEITUNG bestens aufgehoben), gegen den gesunden Hausverstand, gegen sprachliche Ungenauigkeiten und nicht zuletzt gegen den schlechten Geschmack, womit wir noch einmal bei der KRONEN ZEITUNG wären. Ich fürchte mich weniger vor Asylanten, als vor einer Politik, die unter dem Deckmantel der Sicherheit an niedere Instinkte appelliert.

Österreich gilt als eines der sichersten Länder. Dass dies so ist, verdankt sich weniger der Polizei, sondern einem immer noch moderat geltenden Interessensausgleich. Und genau den ist unsere gegenwärtige Bundesregierung dabei zu untergraben. So unangenehm vereinzelt auftretende Messerstecher sind, worüber sich vieles auch genauer herausarbeiten ließe, für die wirklichen denkbaren Bedrohungen hat unser Innenminister Kickl kein Auge. Sie reichen von den Folgen des Klimawandels über ökonomische, technologische wie gesellschaftliche Verwerfungen, die sich heute abzuzeichnen beginnen, bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen in der ganzen Bandbreite ihrer Spielarten. Dagegen hilft keine Polizei, wie es auch billiger ist, Asylanten als Bedrohung aufzubauen als sich mit den damit verbundenen Fragen zu beschäftigen.

Kickl wäre als Schauspieler völlig ungeeignet. Ein Schauspieler muss sich in andere, in Rollen hineindenken können. Aber ein Versuch, Kickl als Schauspieler zu engagieren, lohnte sich allemal. Was würde Kickl verlangen, um den Schreber zu spielen? Wie hoch müsste der Preis sein, damit er einwilligte? Der verlangte Betrag wäre als Sollbruchstelle von Scham und Schuld zu betrachten.

© Bernhard Kathan, 2019
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