RAUM DES TODES: NACHBEMERKUNGEN
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„Ich fühlte, dass man nie jemanden begraben und noch viel weniger
feuerbestatten sollte, sondern dass die Toten auf eine Bahre in einen Baum
gehören, um dort, im Beisein des neuen Stammes, auf natürliche Weise zu
verwesen. […] Eine Arbeiterfrau mittleren Alters erzählte mir von einem
Familientreffen anlässlich des Todes ihrer Mutter, auf dem man die
Bestattung oder Feuerbestattung der Verstorbenen diskutierte (es war in
England, im November). Der freimütigste unter den ‚Oberhäuptern‘ dieser
Familie löste die Streitfrage schließlich mit folgendem Argument: ‚Wenn sie
begraben wird, werden wir uns am Grab wahrscheinlich alle eine Erkältung
holen, und dagegen hätte sie etwas. Wenn sie aber feuerbestattet wird,
werden wir’s warm haben!‘ Sie hatten es warm. […] In England gibt es
Krankenhäuser, in die die ‚unheilbaren‘ Fälle eingeliefert werden, um dort
zu sterben. Nun, vielleicht sollte eine praktische Beziehung hergestellt
werden zwischen diesen Todeskliniken und den ‚Lebenskliniken‘, falls das
keine allzu alberne Bezeichnung für die konventionelle Entbindungsklinik
ist. Vielleicht sollte die ‚Todes- und Lebensklinik‘ allen offenstehen, die
den Wunsch haben, die Sterbenden zu sehen, ihnen zu helfen und mehr über
deren Tod zu erfahren, so wie wenn der Sterbende wüsste, was sie wissen. In
vielen französischen Dörfern wird, wenn jemand gestorben ist, der Wagen der
lokalen Müllabfuhr zum Leichenwagen hergerichtet. Oder vielleicht ist es
umgekehrt. Zumindest tritt uns in dieser seltsamen Ambiguität eine törichte
Aufrichtigkeit entgegen.“
David Cooper, Der Tod der Familie, 1971.
„Wir sagen dir nicht, was du denken sollst. Wir begraben dich nicht unter
einer Lawine von Gewissheit. In einem Staatsmuseum wird eine Lektion
gehalten. Hier führen wir ein Gespräch.“
David Walsh (Museum of Old and New Art)
Das Besucheraufkommen hielt sich in Grenzen. Dies hatte weniger mit dem
Dauerregen der ersten drei Wochen als mit dem Umstand zu tun, dass der
Zugang sehr hochschwellig organisiert war. Die Besucher hatten einen oft
weiten Weg auf sich zu nehmen. Sie mussten sich telefonisch oder schriftlich
anmelden. Das war notwendig, da der RAUM DES TODES nur allein betreten
werden sollte. Der Tod ist in der Regel eine einsame Sache. Auch kann man
sich nicht wirklich entspannen, wird man durch die Anwesenheit anderer
abgelenkt. Ich hielt mich konsequent im Hintergrund. Nur in Ausnahmefällen
habe ich mit einem Besucher oder einer Besucherin den RAUM DES TODES
betreten. Ich habe den Besuchern einzig die Regeln des Raumes erklärt, sie
etwa gebeten, sich die Schuhe auszuziehen, sich auf die Liege zu legen, die
Knierolle zu benützen und zu versuchen, sich zu entspannen. War es kalt, an
manchen Tagen lagen die Temperaturen unter 10°Celsius, kümmerte ich mich um
eine Decke, manchmal sogar um eine Wärmflasche. Da mir der Außenraum wichtig
war, standen die beiden Flügeltüren Tag und Nacht offen, dies selbst dann,
klatschte der Regen gegen die zugezogenen Vorhänge. Während der fünf Wochen
ist mir zum ersten Mal wirklich bewusst geworden, wie klimatisiert Museen
sind, wie hermetisch die Außenwelt abgeschirmt ist. Hier dagegen
überlagerten sich Innen- und Außengeräusche, und da diese sehr variieren
können, konnte sich die Klanginstallation sehr unterschiedlich anhören. Die
beste Zeit wäre nachts zwischen ein und vier Uhr gewesen. Aber wer tut sich
das an? Wer sucht sich mitten in der Nacht seinen Weg durch einen
unbekannten Wald? Wer fürchtet sich nicht?
Hatte sich ein Besucher auf die Liege gelegt, bediente ich vom Nebenraum aus
nach etwa vier oder fünf Minuten die Klanginstallation. Ursprünglich sollten
die Besucher in dem Augenblick, in dem sie sich entspannt fühlen, auf den
Knopf einer Fernbedienung drücken. Bedauerlicherweise funktionierte diese
wiederholt nicht. Funktioniert eine Fernbedienung nicht, und sei es, weil
jemand den falschen Knopf drückt, dann ist die ganze Aufmerksamkeit wieder
weg bzw. an die Technik gebunden. Ich entschied mich also dafür, selbst den
Zeitpunkt zu bestimmen. Zumeist saß ich auf der Stiege, hörte aus dem RAUM
DES TODES die Stimme des Sterberedners, überließ mich meinen Gedanken,
wartete darauf, bis ich Geräusche hörte, die darauf hindeuteten, dass der
oder die Besucherin den Raum wieder verlassen hatte.
In einer Zeit, in der Information an allen Orten häppchenmäßig aufbereitet
zu haben ist, muss man anders arbeiten. Freilich ist dem heutigen
überreizten Publikum wenig zuzumuten. Viele tun sich schwer, einen längeren
Text zu lesen, andere fürchten sich davor, sich auf Erfahrungen einzulassen,
sich einer Klanginstallation auszusetzen, die zugegebenermaßen grenzwertig
ist. Manche Besucher kamen nicht sehr weit, andere dagegen wussten mit den
versteckten Hinweisen gut umzugehen. Voraussetzung war freilich, dass sie
sich im Raum einrichteten, es sich gemütlich machten, Kissen und Decken
anders legten. Die Klanginstallation erwies sich dabei als guter Einstieg.
Im Hintergrund waren weitere Geschichten verfügbar, etwa Hör- oder
Filmbeispiele. In radikalem Gegensatz zu museumspädagogischen Gewohnheiten
habe ich nur dann darauf verwiesen, tauchten in Gesprächen diesbezügliche
Fragen auf. Das übliche Abfüttern galt es auf jeden Fall zu vermeiden, auch
auf die Gefahr hin, dass manche Besucher letztlich nur wenig erfahren. Wer
sich nicht genügend Zeit nimmt, wer nicht von sich aus Fragen stellt, dem
ist auch nicht geholfen, fängt man an, ihn mit noch so interessanten Dingen
vollzustopfen. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich: Ungewohnt weich
sei alles dahergekommen; sie habe sich ganz entspannt und hätte noch lange
hinhören können; das Raumgefühl sei angenehm gewesen, etc. In den Gesprächen
spielte Sterbehilfe zu meinem Erstaunen eine völlig untergeordnete Rolle.
Durchgängig wurde, oft genug ausgehend von Erfahrungen mit pflegebedürftigen
Angehörigen über Alzheimer, Demenz, langes Siechen, über lebenswertes Leben
wie Ähnliches gesprochen. Zu meiner Überraschung gab es einige Besucher, die
zwar Stunden anwesend waren, den RAUM DES TODES aber nicht betraten. Ich
forderte niemand auf, noch fragte ich nach den Gründen.
Einige Kinder waren zu Besuch und hörten sich die Klanginstallation an. Sie
nutzten die Liege wie den Raum auch ganz pragmatisch als Rückzugsort. Kinder
sind, haben sie ein gewisses Alter erreicht, ziemlich offen. Ein Junge
meinte, er habe an nichts gedacht, sei nur müde geworden, er habe eine
Gänsehaut gekriegt. Besser könnte es gar nicht sein. Wir als Erwachsene sind
zu sehr der (Selbst-)Kontrolle verpflichtet, mit unseren Gedanken schnell
einmal bei Intentionen und formalen Lösungen, damit beschäftigt, die Wirkung
mit dem Gehörten oder dem Gelesenen in Übereinstimmung zu bringen. Ein
wichtiger Unterschied ist auch dort zu sehen, wo man ein Kind betten kann,
einen Erwachsenen dagegen nicht. Zu einem Kind kann man sagen: „Moment, ich
muss den Kopfpolster zuerst aufschütteln. Jetzt kannst du dich hinlegen.
Jetzt schiebe ich dir eine Knierolle unter deine Beine. Es ist besser, wenn
du die Arme seitlich liegen lässt. Bleib einfach liegen. Wenn du ganz ruhig
sein wirst, wirst du eine Stimme hören. Mach deine Augen zu. Hör nur zu,
denk nichts dabei. Ich gehe jetzt hinaus und lasse dich allein. Die Tür
bleibt offen. Sollte etwas unangenehm sein, dann kannst du jeder Zeit
aufstehen und hinausgehen. …“ Kinder haben oft genug Fragen, die wir uns
längst verboten haben. Es ist gar nicht so einfach, einem zehnjährigen
Jungen eine Urnenrakte zu erklären. Von einer Urne hat er natürlich gehört.
Aber wie ein Mensch, der wie andere gelebt hat, in eine Urne kommt, das ist
schon etwas komplizierter. Natürlich darf man das nicht in der Manier einer
Kinderuni machen, wo Kindern auf infantile Weise lexikales Erwachsenenwissen
vermittelt wird. Dem erwähnten Jungen fiel eine große einen Uroboros
darstellende Graphik auf, die im Nebenraum an der Zimmerdecke montiert war.
Eine Schlange, die das eigene Schwanzende hinunterwürgt, sich also von sich
selbst endlos nährt, ein biologisches Perpetuum mobile, ist eine spannende
Sache. Kopf und Schwanz waren außerhalb des Bildrandes und mussten hinzu
gedacht werden. Das gab Raum, sich mit der Beschaffenheit des Kopfes, seiner
Größe wie seines Aussehens zu beschäftigen.
Die Intensität der Erfahrung hätte sich beträchtlich steigern lassen, wäre
es möglich, Besucher, die sich auf die Liege legen, mit einigen
atemtherapeutischen Handgriffen und Hilfestellungen zur Ruhe zu bringen, und
sei es nur durch die richtige Lagerung ihrer Beine, nicht anders als das
Gerassim in Tolstois Erzählung „Der Tod des Iwan Iljitsch“ macht. Das verbot
die geforderte Distanz. Denke ich an die fünf Wochen zurück, dann bin ich
hin und hergerissen. Auf der einen Seite denke ich an die optimale Lagerung,
ja selbst an Berührungen, die dazu dienen, zur Ruhe zu kommen, auf der
anderen Seite an einen Raum, der keiner Betreuung bedarf, der gleichsam wie
eine Maschine funktioniert, die sich selbst Gebrauchsanweisung ist.
Letzteres hätte insofern Vorteile, da wir uns alle in Anwesenheit anderer,
und mögen diese sich auch im Hintergrund halten, in einem hohen Maß
kontrollieren. Mir schwebt ein Raum vor, den Besucher allein aufsuchen, zu
welcher Uhrzeit auch immer, der ihnen ganz überlassen sein soll, dessen
Klarheit Raum für das schafft, was sie tief in ihrem Inneren beschäftigt,
dem Bewusstsein wie der Wahrnehmung im Alltag aber nicht zugänglich ist.
Freilich bräuchte es diesbezüglich besser funktionierende technische Geräte.
Eine Fernbedienung, die einmal funktioniert, dann wieder nicht, genügt
nicht. Und dabei sollte die Technik ganz im Hintergrund bleiben, man sollte
sie nicht wahrnehmen. Ich denke auch an einen Automaten, der etwa gekühlten
Sekt oder ähnliches spendet.
Kaum war der RAUM DES TODES geschlossen, fuhren wir nach Bregenz, um uns das
Vorarlberg Museum anzuschauen. Unsere Erwartungen waren groß, war doch von
einem Museum die Rede, welches ständig umgebaut wird etc. Vor dem Museum
stehend schienen sich unsere Erwartungen zu bestätigen. In bester Form
verschränkt sich heutige Architektur mit historischem Baubestand, und das
auch das städtische Umfeld betreffend. Um es kurz zu sagen, wir waren
ziemlich enttäuscht, verließen das Museum mit einem Gefühl von Leere, nicht
viel anders als es uns bei Hornbach geht. Es fehlt nicht an tollen
Exponaten. Ich denke etwa an die Knaufsammlung. Aber letztlich erschien uns
alles ziemlich indifferent. Vielstimmigkeit ist schön, aber viele Stimmen
ergeben noch kein Konzert. Ich vermisste Sinnlichkeit, Poesie, Leerstellen,
die klug gesetzt sind. Sehr schön die Gegenüberstellung zweier Gemälde von
Ingmar Alge und Rudolf Wacker. Zwei sich kommentierende Raumgeschichten. Da
der Raum viel zu voll ist, kommt diese nicht zur Geltung. Museumspädagogik.
Ein gutes Museum müsste ohne Museumspädagogik auskommen. Ich finde es als
Besucher ärgerlich, klingeln neben mir Besucher mit Kuhglocken. Würden sie
die Glocken wirklich zum Klingen bringen, dann wäre es etwas anderes. Aber
nein, sie hören gar nicht hin, ein kurzes Geläute und schon sind sie eine
Station weiter. Kuhglocken in einem Raum: Was für ein Missverständnis.
Bekanntlich dienten Kuhglocken vor allem dazu, Kühe zu orten, und zwar auf
weite Distanz. Es bedarf der Entfernung, damit sie ihren Wohlklang
entfalten. In solchen Museen kommen die Besucher gar nicht mehr wirklich an,
nein, sie bewegen sich, werden in Bewegung gehalten. Dieses Museum kennt
weder Erfahrungs-, noch Denkräume. Immerhin verdanken wir dem Besuch die
Anregung, uns noch einmal mit Max Riccabona zu beschäftigen. Das Vorarlberg
Museum, eben eröffnet, wirkt bereits verstaubt. Selbstreferenziell, freilich
das Betriebssystem, dem es sich verdankt, nicht thematisierend. Unsere Welt
befindet sich in einem nie dagewesenen Umbruch, dessen Folgen in keinster
Weise abzusehen sind, der auch Vorarlberg innerhalb weniger Jahrzehnte
grundlegend verändern wird. Davon ist nicht das Geringste zu spüren. Ein
kleineres Museum, dafür mit Fragen gefüllt, wäre mir lieber gewesen.
Ich will nicht ungerecht sein. Einigen meiner Freunde aus dem Museumsbereich
hat das Vorarlberg Museum gefallen. Dass mich trotz der dort gezeigten Fülle
ein Gefühl von Leere überfiel, hatte wohl auch damit zu tun, dass ich mich
über lange Wochen mit Wahrnehmung beschäftigte, mit der Ausreizung des eben
noch Hör- und Wahrnehmbaren. Andrea Sodomkas Komposition bewegte sich zu
einem wesentlichen Teil im Infraschallbereich. Obwohl ich mich um
größtmögliche Reduktion bemühte, wurde mir am Ende klar, dass es gilt, noch
reduzierter zu arbeiten. Räume vollfüllen, das ist keine Kunst. Die
eigentliche Kunst beginnt mit der Leere.
Eines Tages lag ich auf der Liege und betrachtete das darüber hängende
großformatige Porträt der Marie Übelacker. Die Aufnahme entstand im Jahr
1911 in einem Fotoatelier. Nur wenige Wochen später nahm sich die junge
Frau, als sie von einem jungen, mittellosen Medizinstudenten verlassen
wurde, aus Liebeskummer das Leben. Die Aufnahme der Marie Übelacker
begleitet mich seit Jahren. Aber während all der Jahre fiel mir ein
entscheidendes Detail nicht auf, nämlich die Zeit, die die Aufnahme
dokumentiert. Plötzlich sah ich dieses scheinbar nebensächliche Detail. Die
Finger der rechten Hand scheinen mehrfach belichtet. Marie muss sie während
der Aufnahme bewegt haben. Die Belichtungszeiten waren damals noch lang.
Während die abgebildete junge Frau starr da sitzt wie eine aus Marmor
gemeißelte Figur, sind die Finger ihrer rechten Hand in Bewegung. Ich hätte
deren Beredtheit nicht bemerkt, hätte ich mich nicht in einem Zustand von
Reizarmut befunden.
Noch einmal zurück zur eingangs gemachten Feststellung, dass sich das
Besucheraufkommen in Grenzen gehalten habe (der größte Teil aller Besucher
kam aus anderen Bundesländern, aus Deutschland wie der Schweiz.
Nächtigungszahlen, soweit ich das verfolgen konnte: 42). Das
Besucheraufkommen sagt letztlich wenig über die Sinnhaftigkeit eines Kultur-
oder Kunstprojektes. Besucher lassen sich organisieren. Man lade einige
Künstler ein, lasse Bürgermeister wie Landespolitiker Eröffnungsreden
halten, lasse vielleicht auch einen Kultur- oder Kunsthistoriker sprechen,
sorge für Getränke wie ein Buffet. Es werden sich genügend Leute einfinden.
Aber man muss sich nur während solcher Reden in die hinteren Reihen stellen,
um Sätze zu hören wie: „Wie lange schwafelt der noch daher!“ Und schaut man
sich dann das Besucherverhalten an, dann wird man schnell bemerken, dass die
Wenigsten sich mit dem Gezeigten beschäftigen. Der Großteil von ihnen geht
bestenfalls flüchtig durch, wirft da und dort einen Blick hin. Mehr nicht.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich unter so organisierten
Besuchern viele finden, die sich nachträglich die Mühe machen, ihre
Erfahrungen niederzuschreiben.
In einer Zeit, in der selbst jede kulturelle Veranstaltung als Event
organisiert sein will, muss man konsequent auf das Gegenteil setzen. Mag
dies das Besucheraufkommen auch beträchtlich reduzieren, so bin ich doch
zutiefst davon überzeugt, dass es in diese Richtung zu arbeiten gilt. Von
einem Kunst- bzw. Kulturbetrieb, der die Besucher zu Konsumenten leichter
Kost macht, ist nicht viel zu erwarten. Konsum lebt von Versprechen des
Glücks. Freilich werden diesbezügliche Versprechen nie wirklich eingelöst,
was weitere Konsumakte zur Folge hat. Zygmunt Bauman bringt es auf den
Punkt, schreibt er, Konsum mache einsam. Ich möchte noch weiter gehen und
sagen: „Konsum macht hässlich!“ Im RAUM DES TODES spielte ich mich zwar mit
der Überlegung, selbst den Tod als Konsumakt zu betrachten, aber wer immer
den Raum betrat, Konsument war er nicht. Und noch etwas scheint mir
entscheidend. Ob als Veranstalter oder als Künstler, man muss sich selbst
Versuchsperson sein. Der RAUM DES TODES wurde in den fünf Wochen dank
solcher Erfahrungen mehrfach verändert.
Lektüre während der fünf Wochen: Jean Baudrillard, „Der symbolische Tausch
und der Tod“ (1976); Henning Ritter, „Nahes und fernes Unglück. Versuch über
das Mitleid“ (2004); ders.: „Die Schreie der Verwundeten. Versuch über die
Grausamkeit“ (2013); Elvio Fachinelli, „Der stehende Pfeil. Drei Versuche
die Zeit aufzuheben“ (1981), Pu Sung-ling, „Umgang mit Chrysanthemen“
(1987); Zygmunt Bauman, „Konsum macht einsam“ (2011).
Bernhard Kathan (2013)